Chronik

Am 25. August 1953 wurde durch Erlass des Bundesinnenministers Gustav Heinemann die nicht rechtsfähige Bundesanstalt "Technisches Hilfswerk" errichtet.

Auch in Preetz taten sich sechs Männer zusammen, um am 20. Oktober 1953 den Ortsverband Preetz zu gründen. Zu diesem Zeitpunkt gab es weder ein Fahrzeug noch viel Gerät.

1957 wurde die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk mit der Bundesanstalt für zivilen Luftschutz, den Planungsgruppen für die Warnämter und dem "Versuchswarnamt Düsseldorf" zu einer neu gegründeten "Bundesdienststelle für zivilen Bevölkerungsschutz" zusammengefasst. Deshalb wurde der Ortsverband Preetz ein zweites Mal gegründet und in die Bundesanstalt THW eingegliedert.

Die feierliche Gründungsversammlung im Preetzer Ratssaal am 31. Januar 1958 wurde auch genutzt, um darzustellen, dass ein Ausbildungsraum dringend erforderlich war. Bisher traf man sich in der Werkstatt des Gründungsmitgliedes Herbert Gloyer. Doch schon Mitte Mai 1958 konnte man in die ersten eigenen Räume umziehen. Jetzt gab es auch schon die erste Dienstbekleidung.

Erste Einsätze

In der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober 1959 hatte das THW in Preetz seinen ersten Großeinsatz: Ein Brandstifter legte Feuer in den Klosterscheunen in Preetz. Sechs Wirtschaftsgebäude gingen in Flammen auf. Auch in Schellhorn sorgte ein Brandstifter für einen Scheunenbrand. Die THW-Helfer halfen der Feuerwehr bei den Lösch- und Bergungsarbeiten. In den darauf folgenden Jahren kam es immer wieder zu Einsätzen wegen Sturmschäden im Kreisgebiet und darüber hinaus.

Neue Unterkunft und erster Gerätekraftwagen

Am 2. Mai 1970 wurde die Unterkunft in der Kührener Straße feierlich eingeweiht. Wegen der Lage am Stadtrand wurde in diese Unterkunft allerdings des öfteren eingebrochen.

Mit Aufstellung einer Bergungsgruppe und einer "A-Gruppe" (Abwasser-Gruppe mit spezieller Pumpenausstattung) wurde der Ortsverband neu strukturiert und planmäßig ausgebildet. Inzwischen standen dem OV ein Mannschaftskraftwagen (MKW) und ein Lastwagen zur Verfügung. Bereits im Dezember 1973 erhielt Preetz einen MKW 72. Am 8. Januar 1975 dann wurde der THW-OV Preetz als erster Ortsverband in Schleswig-Holstein mit einem Gerätekraftwagen (GKW 72) ausgerüstet. 

Sturmfolgen

Neben mehreren Sturm-Einsätzen mussten in der Folgezeit auch zwei Behelfsbrücken gebaut werden, da die Fußgängerbrücken im Heidberg und im Harderpark baufällig wurden. In der Bauphase konnten die Bürger dank der Hilfe des THW trotzdem das Wasser überqueren.

Katastrophenalarm

Im Dezember 1978 und im Februar 1979 wurde in Schleswig-Holstein Katastrophenalarm ausgelöst: Ein Sturmtief hatte für riesige Schneemassen gesorgt. Hier half das THW in Preetz, die Krankenhauszufahrt frei zu halten. Außerdem wurden mehrere LKW befreit und Schleswag-Monteuere zu ihren Arbeitsstellen gebracht. Spätestens hier stellte sich heraus, dass in Preetz schweres Bergungsgerät fehlte.

Ein neues Führungsfahrzeug

Am 18. Juni 1979 wurde in Preetz ein VW-Bus stationiert, der als Führungsfahrzeug für den Bergungszug ausgestattet und als erstes Preetzer Fahrzeug mit Sprechfunk ausgerüstet war.

Jugendgruppe

Im November 1980 wurde in OV-Preetz die Jugendgruppe gegründet, die mit 12 Leuten die Arbeit aufnahm.

Der neue Förderverein

Am 3. Juni 1981 erhielt die "Vereinigung der Freunde und Förderer des Technischen Hilfswerks" eine Ortsvereinigung Preetz. Dieser gemeinnützige Verein unterstützt bis heute die Aktivitäten der Helfer im Ortsverband.

Bergungsräumgerät

Am 30. März 1987 bekam der Ortsverband in Preetz ein Bergungsräumgerät. Dieser Radlader wurde und wird mit seinem Spezialgerät bis in den Eutiner Umkreis zu Bergungs- und Räumarbeiten eingesetzt.

Neue Unterkunft 1987

Am 14. März 1987 zog der Ortsverband Preetz in den Handelsweg 6 im Preetzer Gewerbegebiet Wakendorf.

Weitere Einsätze

In den frühen Morgenstunden des 22. April 1990 kam es in Plön zu einem Großeinsatz: Hier brannte eine Discothek nieder. Das Preetzer Bergungsräumgerät wurde angefordert und 13 Helfer begannen, Mauerreste einzureißen und zusammen mit dem OV Plön die Trümmer zu beseitigen. Als dann im Jahr 1997 im Plöner Stadtteil Appelwarder eine Räucherkate brannte, wurde das THW zur Hilfe gerufen. Hier wurde ein Versorgungsraum, der auch den Rest des Betriebes mit Strom versorgte, so abgestützt, dass der Betrieb seine Arbeit schon am nächsten Morgen wieder aufnehmen konnte.

Helfer des Preetzer THW waren im Einsatz beim Elbehochwasser 2002, bei der Oderflut 2010 (mit Räumgerät, Boot, GKW I und Kipper) und beim Elbehochwasser 2013, außerdem bei vielen Einsätzen zur Unterstützung der Feuerwehren bei der Brandbekämpfung oder -verhütung (wie z. B. 2013 in einem Hamburger Kohlekraftwerk).

Links

Weitere Informationen zur Geschichte des THW gibt es auf thw.deauf den Seiten der Historischen Sammlung des THW und in der Wikipedia.